fbpx

Was für eine Schweinerei

Schweine

Ich bin der Meinung, dass wir viel mehr Aufklärung in Themen rund um Tierhaltung / Massentierhaltung,
Tierwohl-Label, Gesundheit und Fleisch essen benötigen.
Ich habe Anfang diesen Jahres schon einen Beitrag zum Thema Milch geschrieben, den du hier lesen kannst „Die Sache mit der Milch“
und dachte mir, dass nun nach und nach weitere Artikel zur Aufklärung folgen.

Alle Angaben aus meinem Beitrag beziehen sich, wenn nicht anders genannt, auf Deutschland.
Die gesundheitlichen Auswirkungen sind jedoch auf alle Menschen unabhängig von Religion, Staatsangehörigkeit, Hautfarbe etc. anwendbar.

Also machen wir heute weiter mit Schweinen.

Tierwohl – Label

Schauen wir uns doch mal genauer an was das staatliche Tierwohl-Label bedeutet und was es für Unterschiede zwischen den einzelnen Stufen gibt.

Das staatliche Tierwohl-Label gibt es im Moment nur für die Schweinezucht, weitere Label und Kriterien sind
noch in Arbeit und Abstimmung.
Um zu bestimmen in welche Kategorie eine Haltung fällt, gibt es mehrere Kriterien die erfüllt / nicht erfüllt
sein müssen.

Dazu zählen folgende:
  • Platz
  • Organisches Beschäftigungsmaterial
  • Buchtenstrukturierung
  • Nestbaumaterial
  • Säugephase
  • Schwanzkupieren
  • Ferkelkastration
  • Tränkwasser
  • Eigenkontrolle mit Stallklima- und Tränkwassercheck
  • Tierschutzfortbildung
  • Erfassung von Tierschutzindikatoren
  • Transport zum Schlachthof
  • Schlachtung

Hier kannst du die einzelnen Punkte nochmal in Bildform sehen. BILD

Doch was steht hinter den einzelnen Punkten?

Ich habe hier nur einige der Punkte genauer ausgeführt, wenn dich die anderen ebenso interessieren,
kannst du sie hier nachlesen.

Platz:
Gewicht des Tieresgesetzlicher Mindeststandard
„Stufe 1“
Stufe 2Stufe 3Stufe 4Auslauf
5-10 Kg0,15 m²0,18 m2 0,22 m2 0,28 m2 nein
10-20 Kg0,20 m²0,24 m2 0,29 m2 0,38 m2 nein
20-30 Kg0,35 m²0,42 m2 0,51 m2 0,66 m2 nein
30-50 Kg0,50 m²0,6 m2 0,73 m2 0,95 m2 ja
50-110 Kg0,75 m²0,9 m2 1,10 m2 1,43 m2 ja
> 110 Kg1,00 m²1.2 m2 1.47 m2 1.91 m2 ja

Der gesetzliche Mindeststandard wir auf dem Label mit der 1 ausgezeichnet und wird dann weiter gezählt
bis Stufe 4.
Hier gibt es jedoch ein Problem:
Das staatliche Tierwohl Label hat eigentlich nur 3 Qualitätsstufen. Auf dem Aufkleber werden jedoch
4 Stufen angeben, da der gesetzliche Mindeststandard Stufe 1 ausgegeben, was jedoch nicht der Stufe 1
des eigentlichen Labels entspricht (in der Tabelle Stufe 2).

Meiner Meinung nach ist das eine Art Verbrauchertäuschung, da das Label mehr Tierwohl suggerieren soll
und Stufe 1 aber nur den Mindeststandard anzeigt. Eigentlich dürften alle Produkte die auf dem Aufkleber Stufe 1 haben überhaupt kein „Tierwohl“ Label haben.

Um die Verwirrung nicht komplett werden zu lassen, orientiert sich die Tabelle als auch die untenstehenden Informationen nach dem Aufkleber im Geschäft an der Ware und nicht nach dem was das Tierwohl Label eigentlich beschreibt.

Schwanzkupieren:

Bei den gesetzlichen Mindeststandards (1) und in Stufe 2, ist das abschneiden der Schwänze erlaubt.
In Stufe 3 und 4 ist es nicht mehr erlaubt.

Transport zum Schlachthof:

Der Mindeststandard schreibt vor:
1. bis zu 24 Stunden auf dem LKW erlaubt
2. Einstreu und Tränken erst ab 8 Stunden Fahrt nötig.

Stufen 2 bis 4 schreiben vor:
1. höchstens 8 Stunden auf dem LKW erlaubt
2. Einstreu und Tränken ab 4 Stunden Fahrt nötig.

Jedes Gesetz hat Lücken

Offenbar hat der Gesetzgeber es, unabsichtlich, oder mit Hilfe von Lobbyismus, verschlafen, den Begriff der Fahrt und der Dauer genau zu definieren. Offenbar gilt die Dauer auf dem LKW nur von einer Beladung der Tiere bis zu deren Entladung. Das die definierte Entladung nicht die endgültige am Schlachthof sein muss, scheint der Pferdefuß zu sein.

Verladungen als Mittel zur Gesetzesbeugung

Da die Zeit auf dem LKW begrenzt ist, ebenso wie die Einstreu und das Tränken nach Ablauf einer Zeit auf dem LKW, wird eine Unterbrechung der Fahrt eingeplant.
In diesen Pausen werden die Tiere vom LKW in einen kleinen Stall geladen, um dann von dort aus wieder neu verladen zu werden und die Weiterfahrt anzutreten.
Dadurch umgehen sie die LKWs mit Einstreu und Tränken ausstatten zu müssen und ebenso die Transportzeitbegrenzung von „nur“ 4 bzw. 8 Stunden.
Diese Pause ist doppelter Stress für die Tiere, da sie beim Entladen und wieder verladen vom Personal, mit teils Schlägen und „leichten“ Elektroschocks getrieben werden, so dass es schneller von statten gehen kann.
Es ist ja schließlich keine Zeit zu verlieren.

Auch gelten diese Richtlinien nur bis zur EU Außengrenze, danach nicht mehr. Es ist also gang und gäbe, dass lebende Tiere quasi ohne Pause, Wasser und Einstreu, aber mit gut mehreren gesetzten „Verladungen“, sogar bis in die Türkei oder weiter verfrachtet werden dürfen, ohne das dies illegal wäre.
Bei diesen Verladungen berücksichtigt man also eher die Lenk- und Ruhezeiten der LKW Fahrer, als die vom Gesetzgeber geforderte Entlastung der Tiere. Schweine die diese Strapazen nicht überleben werden einkalkuliert.

Schlachtung:

Die Schlachtungsbedingungen sind aufgeteilt in Fortbildung Personal, Wartezeit vor dem schlachten, Betäubung und Entblutung.

Mindeststandard (1)Stufen 2-4
keine Fortbildung Personal notwendig6 Stunden Fortbildung in 2 Jahren notwendig
zur Lärmvermeidung gibt es keine gesonderten VorgabenLärm sollte weitestgehend vermieden werden
Bei der Elektrobetäubung ist eine Mindeststärke von 1,3 Ampere vorgeschrieben egal bei welchem GewichtAb einem Gewicht von mehr als 150 Kilo ist eine Stromstärke von 2,0 Ampere vorgeschrieben
eine Nachbetäubung durch eine Herzdurchströmung ist nicht notwendigeine Nachbetäubung ab 150 Kilo, durch eine Herzdurchströmung ist vorgeschrieben
Bei einer Gasbetäubung ist ein Apperat zur einfachen Nachbetäubung nicht vorgeschrieben Ab einer Anzahl von 360 Tieren pro Stunde muss ein spezieller Apperat zur Nachbetäubung vorhanden und einsatzbereit sein
eine personelle Besetzung ist nicht weiter definiertab 360 entbluteten Tieren pro Stunde müssen bestimmte Arbeitsbereiche ständig mit mindestens 2 Personen besetzt sein

Auch dies ist nur ein Ausschnitt aller Vorgaben, wenn dich alle Vorgaben genauer interessieren kannst du sie dir ebenfalls in dieser Tabelle nachlesen.

Jetzt zur Ernüchterung aller die sich dachten „super das ist doch was Gutes für das Tierwohl“ und „dann ist es ja gar nicht mehr so schlimm Fleisch aus dem Supermarkt zu kaufen“

UNTER 10 % des Angebots stammt aus Haltungsform 3 und 4.
Ob dieses gekauft (nachgefragt) wird, steht auf einem anderem Blatt.
56,3 % des angebotenen Schweinefleisch stammen aus Haltung mit gesetzlichem Mindeststandard.

Schweinezucht

Wie verläuft eigentlich das Leben eines Schweins von der Geburt bis auf den Teller?

Das Leben eines Schweins in der industriellen Tierhaltung beginnt mit einer Mutter, die in ein Metallgestänge gekesselt ist, in dem sie gerade mal (wenn überhaupt) einen halben Schritt vor und zurück treten kann.

Bild Quelle:ARIWA

Zu diesen Kastenständen, oder auch irreführend „Ferkelschutzständen“ HIER nochmal eine Grafik, die sehr gut aufzeigt was für eine „Leben“ diese Zuchtsauen haben.

Schweine in der Tierhaltung, die für den menschlichen verzehr gezüchtet werden, sind Hochleistungstiere.

Normalerweise bekommen Sauen pro Wurf um die 8 Ferkel.
Diese sog. Hochleitsungstiere bekommen mittlerweile über 15 Ferkel pro Wurf.
Die Tragezeit beträgt 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage.
In einem Jahr werden diese Zuchtsauen bis zu 2,6 mal künstlich befruchtet und bekommen Nachwuchs.
Diese Hochleistung hat auch immer eine höhere Sterberate der Ferkel zufolge, die jedoch mit „einberechnet“ ist.
Die Sterblichkeitsrate bei Ferkeln liegt, bei dieser Haltungsform, um die 14%.

Wir haben also hier in unserem Fall, eine Sau die 18 Ferkel geboren hat, eins davon nennen wir doch mal „Shorty“.

Shorty wird auf einem Gitter geboren in einer unbekannten, kalten und harten Umgebung mit 17 anderen Geschwistern.
Zwei davon sind direkt nach der Geburt tot und liegen zwischen den anderen, die versuchen die Zitzen der Mutter zu erreichen.
Die Mutter ist nach dieser anstrengenden Geburt sehr erschöpft und liegt in ihrem engen Gestänge auf dem harten Gitterboden.

Normalerweise würde die Mutter ihren Ferkeln gerne ein warmes und weiches Nest bauen, sie umsorgen und sich um sie kümmern, doch aufgrund des fehlenden Platzes und auch fehlenden Nestmaterials ist dies nicht mal im Ansatz möglich.

„Shorty“ hat inzwischen zwar etwas trinken können, doch die Abtrennung durch dieses Gestänge (nennt sich übrigens – Ferkelschutzgitter) macht ein Kennenlernen mit der eigenen Mutter eher unmöglich.
So lebt „Shorty“ also die ersten 21 Tage seines 6 monatigen Lebens.

In diesen ersten Tagen werden die Ferkel geimpft, ihnen werden Ohrmarken in die Ohren getackert, die Zähne werden abgeschliffen, die Schwänze werden kupiert (abgeschnitten) und die Männlichen Ferkel „also auch Shorty“ werden kastriert.
All diese Eingriffe werden ohne Betäubung vorgenommen.

Nach dieser also viel zu kurzen Zeit bei der Mutter, wird „Shorty“ mit seinen Geschwistern in einen neuen Stall gebracht.

Dieser Stall ist nur mit Kunstlicht beleuchtet, hat keine Fenster und somit auch keine frische Luft von draußen.
Die Belüftung wird über Ventilatoren gesteuert.
„Shorty“ steht auf einem harten Boden mit Rillen, in denen die eigenen Exkremente abfließen.

Die Schweine werden in den meisten Fällen nicht im gleichen Betrieb geboren, gemästet und geschlachtet, dazwischen findet immer ein Transport zu „spezialisierten“ Höfen statt.

Dadurch, dass viele Schweine in einem Stall zusammen auf engem Raum leben, und täglich mehrfach ihr Geschäft verrichten, riecht es sehr streng nach Ammoniak, einer stark ätzenden Säure, was es „Shorty“ unglaublich erschwert zu atmen und seine sehr empfindliche Nase, wie die eines Hundes, und Atmungsorgane angreift.

Neben dem Gestank und dem wenigen Platz, werden die Schweine in dieser Gruppe nun eine Zeit zusammen verbringen.
Mit zunehmendem Gewicht ziehen die Schweine in andere Buchten, die für ihre Größe vorgesehen ist.

Schweine
Quelle: ARIWA

6 Monate wird „Shorty“ nun gemästet und nimmt extrem schnell an Gewicht zu.

Diese schnelle Gewichtszunahme hat natürlich Folgen für seine Gelenke und Knochen.
Das Skelett und die Gelenke kommen mit diesem schnellen Anstieg nicht zurecht, somit kann „Shorty“ sein Gewicht nicht mehr auf lange Zeit halten und muss häufig auf dem harten Boden liegen um sich auszuruhen.

Durch den harten Betonboden liegt er sich schnell wund und bekommt offene und schmerzende Hautstellen.
Das wenige Personal hat für solche „Kleinigkeiten“ meist keine Zeit und somit wird „Shorty“ diese Wunden bis zur Schlachtung beibehalten.
Wenn es schlimmer werden sollte wird abgewogen, ob sich Medikamente zur Behandlung lohnen oder das Tier mit Verlusten zum Schlachten verkauft wird.

Die Langeweile aller Schweine in den Buchten wird von Tag zu Tag größer, da sie keine Möglichkeiten zum spielen, suhlen und miteinander toben haben.

Nach 7-8 Monaten folgt nach diesem „Leben“ ohne Tageslicht, ohne frische Luft, mit nur wenig Platz, ohne einen weichen Schlafplatz mit Lungenverätzungen und Wunden durch den Beton-Spaltenboden, der letzte Transport von „Shorty“ und seinen Geschwistern.

An einem Morgen kommt der große Transporter und alle Schweine inklusive „Shorty“ werden aus ihren Buchten getrieben und auf den LKW geladen.
Tiere die nicht direkt willens sind, den Weg auf den engen und unbekannten LKW zu gehen, werden durch Schläge oder leichte Elektroschocks dazu gedrängt.
Das Personal hat seine Zeitvorgaben und keine Zeit auf einzelne Tiere einzugehen.

Auf dem LKW ist es eng, es herrscht ein großes Gedränge und man kann die Angst riechen.
Auch „Shorty“ hat große Angst und spürt, dass etwas nicht stimmt und etwas passiert.

Dieser Transport ist häufig der einzige Tag, an dem die Schweine Tageslicht sehen und frische Luft atmen können.
Ca. 3 % der Tiere sterben noch bevor sie den Schlachthof erreichen.
Shorty hat Glück das sein Schlachthof „in der Nähe“ liegt und nicht tausende Kilometer entfernt. So dass ihm die Totur, einer erneuten Ab- und Beladung erspart bleibt.

Angekommen am Schlachtbetrieb werden alle Tiere vom LKW in einen Wartebereich geladen.

In diesem Bereich hört „Shorty“ schon die Angstrufe seiner Artgenossen, die gerade ihre letzen Sekunden vor ihrer Schlachtung erleben.
Die Angst und der Geruch von Blut liegt in der Luft, was nicht für Ruhe in der Gruppe sorgt, sondern für noch mehr Aufruhr.

Jetzt ist es soweit „Shorty“ wird in die Halle getrieben und in eine Käfiggondel gezwängt.
Diese Gondel fährt dann Meter tief unter die Erde in eine Kammer mit Gas.
Er hört auch hier die Panikschreie derer die vor Ihm in der Gaskammer ankommen und nach Luft schnappen.
Er ist unten angekommen…
Für einige Sekunden versucht er noch sich gegen dieses Gas zu wehren, doch er bekommt immer weniger Luft und verliert langsam das Bewusstsein…

Die Gondel fährt wieder hoch.

Oben angekommen wird „Shorty“ an den Beinen, Kopfüber aufgehängt um dann mit einem Stich in den Hals auszubluten.
Danach geht es über ein Schienensystem automatisch weiter in ein Brühbad.
Wie der Name hier schon sagt: kochendes Wasser, dass die Tiere desinfiziert, reinigt …
Nach diesem kochenden Brühbad geht es direkt weiter in die Zerteilung.
Am Ende dieser Schlachtstraße ist „Shorty“ in viele einzelne Teile geschnitten und bereit für die Verpackung und den Verkauf.

Es ist gerade bei Massenschlachtungen häufiger der Fall, dass Tiere nicht richtig betäubt sind und den Stich in den Hals, das Brühbad und die anschließend beginnende Zerteilung noch wahrnehmen.

2019 wurden rund 55 Millionen Schweine allein in Deutschland geschlachtet.
Dies sind offizielle Zahlen.
Zu den kommen noch mehr als 13 Millionen die getötet werden noch bevor sie den Schlachthof erreichen.
Wenn man davon ausgeht, dass ein Jahr 365 Tage hat und jeden Tag im Jahr geschlachtet wird (inklusive aller Sonn- und Feiertage),
werden pro Tag 150 684 Tiere geschlachtet, dass sind pro Minute 104,6 Schweine und somit ca. 2 jede Sekunde.

Einmal mit den Augen zwinkern zwei Schlachtungen – nochmal mit den Augen zwinkern wieder 2 Schweine…
NUR Schweine – keine Rinder, Hühner, Puten….

Schweine und ihr eigentliches Wesen außerhalb der Massentierhaltung

Alle Schweine sind sehr neugierige und unglaublich intelligente Tiere.
Sie lieben es neues zu entdecken und lernen schnell Neues hinzu.
Man sagt sogar sie sind schlauer als Hunde und Katzen. Und haben einen sehr feinen Geruchssinn,
da sie in der Natur die Nahrung im Boden finden.
Sie hören auf ihre Namen, kommen angelaufen wenn man sie ruft und sie lernen Kommandos schneller als „Haustiere“.
Sehr beeindruckend ist außerdem, dass Schweine sich im Spiegel erkennen können und somit ein gewisses Ich-Bewusstsein haben.
Am Ende des Tages sind sie, wie Du und Ich, Katzen und Hunde, Delfine oder Wale, eines: Säugetiere. Keine „Nutz“tiere.

In einer artgerechten Haltung, ist der Lebensraum weitläufig, mit sumpfigen Orten, Büschen und weichen vielleicht sogar Stroh Liegeplätzen.
Einen Großteil des Tages verbringen sie mit Nahrungssuche auf dem Boden (Pize, Knollen, Larven…)

Sie sind sehr soziale Tiere und leben in kleinen Gruppen (höchstens 30 Tiere zusammen) zusammen.
Die Gruppen bestehen meistens aus weiblichen Tieren und ihrem Nachwuchs, wobei die älteste Sau auch diese Gruppe als ranghöchste anführt.

Anders wie wohl einige erwarten würden, sind Schweine sehr saubere Tiere.
Sie würden in „Freiheit“ nie an der gleichen Stelle Schlafen und Essen oder an dieser Stelle wo sie schlafen und essen ihr Geschäft verrichten.
Das ist in der Massentierhaltung aufgrund des Platzmangels nicht möglich, so liegen die Tiere in ihrem eigenen Kot, essen und trinken müssen sie ebenfalls am gleichen Ort.

Schweine wären normalerweise nach 3-4 Jahren erst vollständig ausgewachsen
und hätten eine gesamt Lebenszeit von 15 bis 20 Jahren.
Somit werden in der Massentierhaltung nur Jungtiere (Kinder) geschlachtet, da eine längere Mastzeit
nicht wirtschaftlich wäre.

Schweine

Zum Abschluss möchte ich kurz einen Satz darüber verlieren, warum ich hier die Massentierhaltung und nicht
z.B. eine „Biohaltung“ aufgezeigt habe.
In Deutschen Supermärkten finden wir, wie schon beim Tierwohl-Label beschrieben, hauptsächlich Fleisch aus
der Haltungsform 1 (Mindeststandard).
Deshalb beschreibe ich genau diese Form, die hauptsächlich gekauft wird und auch zu finden ist.

Der Kunde will es so

Ein Satz den man von der Lebensmittelindustrie immer wieder hört. Branchengrößen wie ALDI hatten schon mal Fleisch aus besseren Haltungsbedingungen im „Angebot“. Leider hat man dem Käufer die Wahl gelassen, ob er das teurere „BIO Fleisch“ oder das daneben liegende Fleisch der Stufe 1 kaufen will. Der Preis allein hat überzeugt. Das BIO Fleisch wurde „nicht angenommen“ und verschwand wieder aus den Kühltruhen.
Was mit dem nicht verkauften BIO Schweinefleisch passierte, kann sich jeder selbst ausmalen.

Fazit

BIO, Tierwohl Stufe 4 oder 1. Es ist schwierig zu rechtfertigen, dass intelligente, fühlende Tiere für den unnötigen massenhaften „Genuss“ leiden müssen. Du kannst für dich selbst entscheiden, wie oft und ob überhaupt, du Fleisch essen willst, egal aus welcher Haltung.
Ein glückliches Schwein aus tiergerechter bäuerlicher Kleingruppenhaltung wird es selten gewesen sein.

Quelle: Spiegel.de (unten der Link zum Beitrag)
Gesundheit

Was macht Schweinefleisch mit unserer Gesundheit / Krankheit?

In Deutschland gehört Schweinefleisch zu den am meist verzehrtesten Fleischsorten.

Die wohl erste und jedem bekannte gesundheitliche Gefahr beim Verzehr von Schweinefleisch, sind die immer wieder auftretenden Lebensmittelskandale.
Schweinegrippe, Gammelfleisch und auch multiresistente Keime, aufgrund von Antibiotika-Einsatz
in der Zucht und Mästung.
Weiterhin sind in Schweinefleisch Wachstumshormone enthalten, die im menschlichen Körper das Wachstum unerwünschter Zellen unterstützen (z.B. Krebs).

Ein weiteres erheblich höheres Risiko ergibt sich im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Je mehr rotes und verarbeitetes Fleisch (Wurstwaren) auf dem Speiseplan steht, desto höher ist das Risiko.
In einer Studie wurden 500 000 Menschen und ihr Fleischkonsum und die daraus entstehenden Folgen beobachtet.
Fazit: Bei hohem Fleischverzehr ist das Sterblichkeitsrisiko bei Männern sowie Frauen erheblich,
um bis zu 27-50%, höher.

Zu einer sehr häufig auftretenden Erkrankung zählt Arteriosklerose – „Verfettungen / Verstopfung“ von Arterien (Adern), die dadurch das Blut nicht mehr in ausreichender Menge durchlassen können.
Diese können im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt führen.
Sogenannte „Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ zählen übrigens zu der häufigsten Todesursache in Deutschland.

Schweinefleisch erhöht Entzündungen

Durch die vielen ungesättigeten Fettsäuren im Fleisch (Arachidonsäure), werden entzündungsfördernde Stoffe
im Körper gebildet.
Diese schädigen Gelenke und Knochen bis hin zur vollständigen Zerstörung.

Rheuma (aller Arten: rheumatoide Arthritis, Arthrose, Fibromyalgie, Gicht) und Arthritis sind ebenso Entzündungen in den Gelenken, die durch den Fleischkonsum gefördert werden.

Bei machen Menschen reicht es schon den Fleischkonsum drastisch zu senken um eine Besserung der Beschwerden zu verzeichnen.

Fleischkonsum erhöht Risiko zu metabolischem Syndrom

Das metabolische Syndrom setzt sich zusammen aus: Fettleibigkeit im Bauchraum, Bluthochdruck (Hypertonie), veränderten Blutfettwerten (Dyslipidämie) und Insulinresistenz.

Der Fleischkonsum hat Einfluss auf das metabolische Syndrom an sich und alle einzelnen „Erkrankungen“.
Eine Reduzierung von tierischen Produkten kann bei allen Beschwerden, die mit den Erkrankungen einhergehen, helfen.

Krebsfördernd

Unter anderem die WHO sagt in ihren Veröffentlichungen, dass vor allem verarbeitetes Fleisch (unter anderem auch Wurst) in der gleichen Stufe anzusehen ist wie Zigaretten und Asbest, was das Krebsrisiko angeht.

Der Verzehr von 50 Gramm verarbeitetem Fleisch pro Tag, erhöht das Krebsrisiko um 18%.
Vor allem das Darmkrebsrisiko ist eine Krebsart die durch den Fleischkonsum drastisch erhöht wird.

Klima

Als ich begonnen habe zu recherchieren um genaue Daten zu liefern, musste ich feststellen, dass es wirklich unglaublich viele Informationen gibt, die ich hierfür auswerten / aussieben musste.
Durch die vielen Quellen, sind die Zahlen nicht alle identisch, da sie aus unterschiedlichen Jahren stammen,
also nicht wundern 😉.
Ich habe, um hier nicht den Überblick zu verlieren, und den Beitrag noch komplexer zu gestalten, nur einen Teil der Informationen untergebracht, die ich als ersten Schritt am sinnvollsten erachtet habe.
Wenn dich das Thema weiter interessiert, schau gerne unten in meine Quellen,
da wirst du nochmal eine ganze Reihe mehr Informationen lesen können. Es sind viele Zahlen und Daten enthalten.

Was macht die industrielle Schweinezucht mit unserem Klima?

Zu Beginn, ist es wichtig zu wissen wie viel Kilo des allgemeinen Fleischverzehrs pro Kopf / pro Jahr auf Schweinefleisch fallen.
Der durchschnittliche pro Kopf Verbrauch in einem Jahr liegt zur Zeit bei 60 Kilo Fleisch.
In Deutschland wird sehr viel Schweinefleisch verzehrt. Von den 60 Kilo pro Jahr beläuft sich der Anteil
von Schweinefleisch auf 39 Kilo je Einwohner und Jahr im Durchschnitt.

Emissionen der Landwirtschaft

Erstmal einige allgemeine Zahlen zum Thema Emissionen und Landwirtschaft:
11% der gesamt Emissionen in Deutschland fällt auf die Landwirtschaft – die Hälfte von diesen 11%
geht auf die industrielle Tierhaltung zurück.
Der Emissionswert für den Landwirtschaftlichen Sektor beträgt 904 Mio. t CO2-Äq.

Aus der Nationalen Verzehrstudie 2 (2006):
Pro Kopf verursacht die Ernährung in Deutschland 2,3 t CO2-Äq/Jahr.
66% von diesem Verbrauch gehen nur auf den Verzehr tierischer Produkte.
0,8 t CO2-Äq sind dem reinen Fleischkonsum zuzuschreiben,
0,6 t CO2-Äq fallen auf den Bereich der Milchprodukte und jeweils
0,04 t CO2-Äq auf Eier und Fisch.

In dieser Grafik sieht man nochmal ganz deutlich die Aufteilung der Emissionen der einzelnen Landwirtschaftlichen Erzeugnisse pro Person / pro Jahr (2012). 68,8% sind tierischer Herkunft.

Schweine
Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung, Fleischatlas, nach WWF-Daten

Und noch eine letzte Zahl dazu – 1 Kilo Schweinefleisch, verursacht 4 Kilo CO2 Ausstoß.
Die Kartoffel verursacht im Vergleich dazu nur 0,4 Kilo pro Kilo.

Flächennutzung der Landwirtschaft

Hier auch wieder einige allgemeine Zahlen zum Thema Flächennutzung in der Landwirtschaft:
18,8 Millionen Hektar werden für die Ernährung in Deutschland verbraucht.
Das ist mehr als die Hälfte von ganz Deutschland (knapp 17 Millionen Hektar bleiben für andere Nutzung)

80% der weltweit landwirtschaftlich genutzten Flächen ist für die Tierhaltung blockiert (Futtermittel, Weidefläche), aber nur 18% der Kalorien unserer Ernährung stammt aus tierischen Produkten.

Was tun fürs Klima?

Wenn wir nochmal auf die Zahlen blicken, liegt der CO2 Ausstoß pro Person bei 1,74 t CO2,
rein für die Ernährung pro Jahr.

Wenn eine Person nun den Fleischverzehr um 1/4 pro Jahr senken würde könnte diese Person den CO2 Ausstoß um 0,1 Tonnen senken.
Wenn wir noch weiter gehen und diese Person sich vegetarisch ernähren würde, läge die CO2 Einsparung schon bei 0,45 Tonnen.
Klingt nicht viel?
Dann habe ich noch eine weitere Zahl für dich, wenn sich ganz Deutschland vegetarisch Ernähren würde,
könnte der CO2 Ausstoß um 37 Millionen Tonnen verringert werden / pro Jahr.

Zur veganen Ernährung habe ich keine vergleichbaren Zahlen gefunden, die hierzu passen.
Wir können aber natürlich davon ausgehen, das nochmal einiges eingespart werden könnte, da Eier,
und alle Milchprodukte wegfallen würden.
Dazu kannst du gerne oben nochmal in die Grafik mit den Kreisen schauen um dir ein Bild davon zu machen
wie viel die Herstellung dieser Produkte ausmacht.

Im Klimaschutzgutachten vom „Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft“ sind Tabellen und passende Ausführungen enthalten, die genau aufzeigen welche Maßnahmen, in welchem Umfang ergriffen werden könnten, und wie sich diese auswirken in Bezug auf unser Klima.

Damit du eine Übersicht bekommst was für Möglichkeiten dort beschrieben sind, habe ich dir einmal
alle Themen raus geschrieben.
Wenn dich das ganze Dokument (482 Seiten) interessiert – schau gerne unten in die Quellen (bmel – Klimaschutzgutachten_2016)

  • Landwirtschaft
    • Erhaltung von Dauergrünland
    • Verbesserung der N-Effizienz der Düngung
    • Gasdichte Abdeckung vorhandener Gärrestlager
    • Verstärkter Einsatz von Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen
    • Lignocellulose aus landwirtschaftlicher Produktion
    • Reduzierung der Verwendung von Torf als Pflanzsubstrat
    • Schutz von Mooren unter landwirtschaftlicher Nutzung
  • Konsum von Lebensmitteln
    • Umsetzung der DGE Qualitätsstandards in der Gemeinschaftsverpflegung
    • Reduzierung des Konsums von Wasser aus Flaschen
    • Konsum tierischer Produkte gemäß den Empfehlungen (600g pro Woche /pro Person)
    • Reduzierung von Lebensmittelabfällen
  • Forstwirtschaft einschließlich Holzverwendung
    • Veränderung der Baumartenzusammensetzung

Was DU davon direkt umsetzen kannst?

Alles aus dem Bereich – Konsum von Lebensmitteln (außer die Gemeinschaftsverpflegung, wenn du nicht gerade in der Gastronomie tätig bist 😉)


Wenn du nun auch zu dem Schluss gekommen bist, entweder etwas für deine Gesundheit, den Tierschutz und gegen die Massentierhaltung zu tun oder auch für unser Klima, aber gerne mehr Infos im Allgemeinen und nicht nur zu Schweinen hättest!
Dann ist vielleicht meine „vegan aber einfach“ 30 Tageschallenge etwas für dich.
30 Tage Informationen, Rezepte, Tipps und vieles weitere rund ums Thema Veganismus, Tierhaltung, Ernährung und Lifestyle.

Für mehr Informationen zur „vegan aber einfach“ Challenge und zur Anmeldung hier entlang!


Wenn dir der Beitrag gefällt, teile ihn bitte mit anderen, so dass die Informationen mehr Menschen erreichen.
Auf Social Media kannst du mich gern in deinem Beitrag verlinken, um Feedback anderer zu sehen oder Fragen beantworten zu können.
Wenn dir etwas Wichtiges fehlt oder du zu dem Beitrag etwas zu sagen hast ☺, freue ich mich natürlich auch hier unter dem Beitrag über einen Kommentar.

Ich hoffe ich konnte einige Informationen für dich verständlich zusammenfassen und du konntest einiges neues für dich daraus mitnehmen.

Ganz liebe Grüße

Quellen: https://www.bmel.de/DE/Tier/Tierwohl/_texte/Einfuehrung-Tierwohllabel.html
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Tierwohl-Label-Bedeutung-und-Anforderungen,tierwohllabels100.html
https://initiative-tierwohl.de/verbraucher/tierwohl-siegel/
https://www.tierwohl-staerken.de/einkaufshilfen/tierwohl-label/
https://utopia.de/staatliches-tierwohl-label-kein-gewinn-fuer-die-schweine-126909/
https://www.haltungsform.de/
https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/wo-ist-das-fleisch-aus-besserer-tierhaltung
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/459142/umfrage/schweineschlachtungen-in-deutschland/
https://proveg.com/de/5-pros/tiere/mastschweine/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19307518
https://www.landschafftleben.at/lebensmittel/schwein/herstellung/ferkelproduktion
https://www.youtube.com/watch?v=Bj-qBksZV-w
https://www.menshealth.de/gesunde-ernaehrung/so-un-gesund-ist-schweinefleisch/
https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/rheumadiaet/
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2009-11/rheuma-schweinefleisch-foerdert-entzuendung/
https://www.in-form.de/wissen/gicht-rheuma-gesund-essen/
https://www.peta.de/herzkreislauf
https://www.peta.de/weltgesundheitsorganisation-stuft-fleischprodukte-als-krebserregend-ein-peta
https://ecodemy.de/magazin/arteriosklerose-ernaehrung-arteriosklerose-rueckgaengig-machen/
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/schweinemast-vergleich-der-konventionellen-mit-bio-haltung-a-882816.html
https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/beitrag-der-landwirtschaft-zu-den-treibhausgas#emissionen-aus-der-landwirtschaft-im-jahr-2017
https://twitter.com/meatatlas/status/687216398867808257
https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ministerium/Beiraete/Agrarpolitik/Klimaschutzgutachten_2016.html
http://www.eco-world.de/scripts/basics/eco-world/service/main/basics.prg?a_no=790&main=drucken
https://www.google.com/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fi.pinimg.com%2Foriginals%2Ff7%2Fcc%2F44%2Ff7cc44c9f3ffc3370c21549db81bb94b.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fwww.pinterest.com%2Fpin%2F722898177665940130%2F&docid=up7F9n86o8yinM&tbnid=XTVr-VwR-sWRGM%3A&vet=1&w=1092&h=893&itg=1&bih=927&biw=1278&ved=2ahUKEwivhJX3ipLoAhWEjKQKHcuEBpAQxiAoAXoECAEQGg&iact=c&ictx=1
https://www.focus.de/wissen/mensch/tid-28913/versteckte-kosten-mit-diesen-tricks-arbeitet-die-fleischindustrie-welche-schaeden-die-fleischkonzerne-zusaetzlich-verursachen_aid_895214.html
https://www.google.com/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fpbs.twimg.com%2Fmedia%2FEFeh-FuXkAERmPf.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Ftwitter.com%2Fmartinballuch%2Fstatus%2F1177587926697426945&docid=56-uKZH8VD2NRM&tbnid=VYRVnwDR7bnscM%3A&vet=1&w=1200&h=1200&itg=1&bih=927&biw=1278&ved=2ahUKEwiVz6Kli5LoAhUO4aQKHQS1CkIQxiAoAHoECAEQFw&iact=c&ictx=1
https://utopia.de/schweine-fleisch-animal-rights-watch-13-millionen-84312/

Du willst mehr Wissen ⇩

Starte durch, mit deinen drei pflanzenpower Ernährungstagen!

Ich freue mich auf dich 🧡

Hier anmelden zu deinen drei pflanzenpower Ernährungstagen

bestätigen 

*mit der Anmeldung bestätigst du meine Datenschutzrichtlinien

Deine 30 Minuten volle Pflanzenpower

im "vegan Workspace" Dortmund​

Du hast Fragen zum Thema Ernährung
(mein Fokus liegt auf der vorwiegend pflanzenbasierten Ernährung),
willst dein Gleichgewicht erreichen, weißt aber nicht wie du es angehen, oder auch durchhalten sollst?
Oder du möchtest, ohne direkt viel Geld zu investieren, mal schauen,
ob eine Ernährungsberatung für dich das richtige ist?

Dann freue ich mich dich kennen zu lernen!

Vereinbare deinen Termin ganz einfach über das Kontaktformular
oder telefonisch.